Die Harley-Davidson Fat Boy wird 25
- Selbstbewusster Look und handliches Fahrverhalten seit 1990
- In der vierten Generation mit 58 kW (79 PS) starkem Twin Cam 103B
„Ich will deine Kleidung, deine Stiefel und dein Motorrad.“ Ein T-800 fackelt nicht lange, wenn es darum geht, Schutzbefohlene und die Welt zu retten. „Terminator 2“ mit Arnold Schwarzenegger wird Geschichte schreiben und die Welt lernt: Coole Cyborgs stehen auf Harleys. Nicht auf irgendeine, sondern auf die Fat Boy. Ihre Geschichte beginnt 1990, ein Jahr vor ihrem furiosen Filmdebüt: Das Designteam um Willie G. Davidson hat die Fat Boy auf der Basis der Softail Plattform breit, flach und gewaltig gestaltet. Vorn und hinten rotieren massive Leichtmetall-Scheibenräder. Das Front End dominiert eine wuchtige FL-Gabel mit riesigem Scheinwerfer. Für Vortrieb sorgt der 1340 Kubikzentimeter große Evolution Motor, der einen Zahnriemen antreibt und mittels zweier, schräg übereinander angeordneter Schalldämpfer ausatmet. Benzin- und Öltank, Fender und Rahmen erstrahlen in dezentem „Fine Silver Metallic“. Sieben gelbe Zierstreifen setzen wohldosierte Akzente.
Von Beginn an erobert die charismatische Maschine die Herzen der Biker im Sturm, und binnen weniger Jahre avanciert sie zum Urbild einer völlig neuen Motorradgattung: des Cruisers. Kein Wunder, schließlich ist ihr Name Programm. Alles an diesem Bike ist eine Nummer größer, alles strahlt Macht und Autorität aus. Und wenngleich die Fat Boy so üppig wie solide ausfällt, bleibt sie erstaunlich handlich und fahraktiv. An ihrem Look und ihrem Wesen soll sich so wenig ändern, dass auch die Mannschaft im 2015er Action-Spektakel „Terminator Genisys“ wieder auf eine Fat Boy vertraut.
Die Technik der Maschine dagegen wandelt sich im Laufe der Zeit massiv. Im Jahr 2000 debütiert die zweite Generation der Fat Boy, mit neuem, 1449 Kubikzentimeter großem Twin Cam 88B, neuem Rahmen und neuem Bremssystem. 2007 wartet Harleys „dicker Junge“ mit einem noch moderneren, 1584 Kubikzentimeter großen V-Twin auf: dem Twin Cam 96B mit aktiven Ansaug- und Auspuff-System und Cruise Drive Sechsganggetriebe. Seit 2010 ergänzt die Fat Boy Special im düsteren Bad-Boy-Look das Harley Portfolio, und seit 2011 bremsen die beiden Fettleibigen serienmäßig mit ABS. Ein Jahr später debütiert der Twin Cam 103B in den Fat Boy Typen: seine 1690 Kubikzentimeter Hubraum erzeugen 58 kW (79 PS) und 132 Nm. Wie im Jahr 1990 punktet auch das aktuelle Chassis mit klassischem Starrrahmen-Look. Was aussieht wie eine ungefederte Hinterradführung, ist jedoch in Wahrheit eine geschickt gestaltete Schwinge mit verdeckt angeordneten Federbeinen.
Auf diesem Chassis basiert das flinke und kultivierte Fahrverhalten der Fat Boy, dem ihr Charisma auch nach 25 Jahren in nichts nachsteht: Abnehmen? Nein danke! Wer sich in den tiefen Sitz dieses Charakterbikes schwingt, die Stiefel auf die Trittbretter setzt und den Starter am extrabreiten Lenkgeweih betätigt, den entführt die Fat Boy bewusstseinserweiternd in eine andere Welt: relaxt, entschleunigt, lässig und frei.
Sind wir nicht alle ein bisschen Arnie?