Wenn der Vater mit dem Sohne

Thomas und Eric Trapp von der Harley-Factory Frankfurt nahmen auf historischen Harleys am amerikanischen „Cannonball“ teil

• 5.500 km „Coast to Coast” auf Motorrädern, die mindestens 100 Jahre alt sind.
• Thomas und Eric Trapp erreichen auf einer 10-E und einer 16-F das Ziel.

 
Fährt man von Sagres, Europas südwestlichstem Zipfel, nach Moskau, sammelt man weniger Kilometer auf dem Tacho, als es die Frankfurter Harley-Davidson Vertragshändler Thomas und Eric Trapp binnen zwei Wochen taten auf historischen Harleys. Denn mindestens 100-jähriges zweirädriges Material mußte mitbringen, wer bei der 2016er Auflage des „Motorcycle Cannonball“ antreten wollte – einem Abenteuer, das dem Rennfahrer Erwin „Cannonball“ Baker huldigt, der die USA im Jahr 1914 in nur elf Tagen auf dem Motorrad durchquerte.

 
Thomas Trapp, Senior-Chef der Handelsniederlassung „Harley-Factory“, wusste nur zu gut, worauf er sich da einließ, denn er war bereits zum zweiten Mal beim „Cannonball“ am Start. Während er selbst in diesem Jahr ein getriebeloses 1914er „Model 10-E“ pilotierte, das lediglich eine Nabenschaltung im Hinterrad als Anfahrhilfe nutzt, trat sein Sohn, Junior-Chef Eric Trapp, auf einem 1916er „Model 16-F“ mit Dreigang-Schaltung an.

 
Am 10. September machten sich die beiden Deutschen zusammen mit 93 weiteren Fahrern in Atlantic City, New Jersey, auf die 16-tägige Reise gen Westen. Es galt 3.400 Meilen (ca. 5.500 km) zu bewältigen, bis das Ziel, Carlsbad in Kalifornien, erreicht war. Täglich saßen Vater und Sohn acht bis neun Stunden auf ihren Alteisen. Etappen mit stundenlangem Dauerregen, Morgentemperaturen um den Gefrierpunkt, Hitzewellen von bis zu 45 Grad, Nebel, Schneeregen, ein Wüstensturm und zwei 3.600 m hohe Gipfel prägten den Höllenritt. Zur Navigation mussten statt GPS und Karten stilecht der Meilenzähler und Bildzeichen herhalten. Bei technischen Problemen galt es selbst zu schrauben, sämtliche Ersatzteile und Werkzeug mussten auf der
Maschine mitgeführt werden.

 
Nachdem bereits am ersten Tag 35 Bikes ausfielen, hatte sich das Starterfeld nach acht Tagen auf gut die Hälfte dezimiert. Eric dagegen freute sich Tag für Tag über die bedingungslose Zuverlässigkeit seines 100-jährigen Milwaukee-Irons und auch Thomas’ 102 Jahre alte Harley hielt die Strapazen, abgesehen von einem Defekt am Zündmagnet, schadlos durch. „Das einzige Teil an dieser Maschine, das nicht von Harley-Davidson stammt, hat rumgezickt aber angekommen bin ich natürlich trotzdem“, grinst der Frankfurter Harley Dealer.

 
Umso mehr freute er sich mit Eric, dem mit 28 Jahren jüngsten „Cannonballer“, der dank Pannenfreiheit zusammen mit nur 20 anderen Fahrern das Ziel zeitund meilengenau erreichte. Wer die altehrwürdigen eisernen Ladies und ihre Fahrer treffen will, schaut einfach in der Harley-Factory in der Wächtersbacher Str. 83 in Frankfurt herein. Harley-Davidson Germany gratuliert den Trapps und freut sich auf weitere geschichtsträchtige Trips der beiden Frankfurter.

 

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